Chronik 2000 – 2025 – Löschzug bei Ahr-Katastrophe im Einsatz

Juli 2021

Über den ganzen Tag des 14. Juli regnet es im nördlichen Rheinland-Pfalz sowie in Nordrhein-Westfalen unaufhörlich und in Strömen.

In der Nacht auf den darauffolgenden Tag werden Boote aus allen Teilen des Kreises Neuwied zur Unterstützung an die Ahr alarmiert, unwissend darüber, was sie im Laufe dieses Einsatzes erwarten wird.

Die alarmierten Kräfte der Bad Hönninger Wehr kommen zunächst in Heimersheim zum Einsatz, da eine Weiterfahrt an den eigentlichen Bestimmungsort wegen der Überflutungen nicht mehr möglich ist. In Heimersheim versuchen die Einsatzkräfte unter Gefahr für die eigene Gesundheit, bei totaler Dunkelheit und ohne Ortskenntnis per Boot den verzweifelten Menschen in ihren Häusern zu helfen. Wegen der extremen Gefahr und den widrigen Umständen muss der Einsatz in Heimersheim im weiteren Verlauf abgebrochen werden und man wird nach Sinzig verlegt.

In Sinzig wird mit dem Boot im überfluteten Stadtgebiet eine Pflegeeinrichtung für Menschen mit Behinderung angefahren, um die Einrichtung zu kontrollieren. Erste Befürchtungen, dass die Bewohner im vollständig bis zur Decke überfluteten Erdgeschoss zu Schaden gekommen sein könnten bestätigen sich bei sinkenden Pegelständen im Laufe des Tages. Einsatzkräfte aller drei Verbandsgemeindefeuerwehren unterstützen die Polizei bei der Bergung von 12 ertrunkenen Bewohnern der Pflegeeinrichtung.

Auch in den folgenden Tagen und Wochen rücken Kameradinnen und Kameraden weitere Male ins Ahrtal aus, um Keller leer zu pumpen, weitere Leichen zu bergen oder auch den Brandschutz im Bereitstellungsraum am Nürburgring sicherzustellen.